2.10.09

Start am 2. Oktober um 19.30

• Start 02.10.'09, 19.30h in Botnang. Patient, vier Pflegekräfte auf zwei PKW und einen VW-Bus. Mäßiges Tempo in der Kolonne.

• 21.25h schweizer Grenze ohne Probleme passiert.

• 1.50h italienische Grenze bei Lugano passiert. Weiter in südliche Richtung nach Livorno.

• Die Route führt über Genua wo sich die Autobahn oberhalb der Stadt durch die Berge frisst und zwischen den Tunnels immer wieder den Blick auf die Stadt frei gibt. Ein surreales Bild dieses Genua. Sieht fast aus wie die Stadt aus Bauklötzen welche mein Sohn letzte Woche gebaut hat. Im gesamten wirkt es ja ganz nett jedoch wird bei näherem betrachten klar das diese Stadt aus ein paar wenigen Häusertypen besteht, welche alle etwas von Bauklötzen haben und die da so mehr oder weniger willkürlich hingepflastert wurden. Im Licht des Vollmondes schön anzuschauen aber industrialisierte Monotonie.

• pünktlich um 7.15h an der Fähre im Haven von Livorno welche um 8.15h ablegte. Korsika Ferres '09.

• ein erstes Highlight der Reise ist, als ich auf dem obersten Deck stehe, einen frischen und original italienischen Capuccino mit Zigarette genieße, azurne Töne von Kalk-Paule im Ohr und einmal aufs neue feststellen muss wie Musik es immer wieder schafft einem Moment einen I-Punkt aufzusetzen, wo noch nicht mal ein i ist. Denn die Nacht war lang und meine Arbeitsstelle, welche sich mit durchschnittlichen 110 km/h Richtung Süden bewegt, sehr eng. Dies ist jedoch angesichts der Sonne, der salzigen Briese und dem langsam immer größer werdenden Cap-Corse schnell vergessen.

• Stunden des quälenden Halbschlafs auf harten Bänken zwischen Motorenlärm und stinkenden, halb ausgeschlafenen Menschen aus aller Welt folgen. Ich weiß nicht wohin mit mir. Steuerbord, Sonnenseite, viele Menschen die sich an der Reling drängeln. Backbord, Schattenseite, zu kalt. Die vorderen Decks sind gesperrt und die am Hintern des Schiffs sind voll gestellt mit Liegestühlen von denen natürlich kein einziger frei ist. Ich beschließe mein Glück im Inneren des Schiffs zu suchen, finde jedoch nur Bereiche die entweder durch Air condition zu kühl gehalten oder die mit Horden an rumschreienden und tobenden Kids angefüllt sind. Der einzige Ort der mir jetzt noch etwas verspricht ist die Bar in die ich mich nun zielstrebig begebe. Dort bestelle ich einen Martini. Doch auch hier darf ich kein kleines Stück Frieden finden. Die Bartante nimmt 4 große Eiswürfel in ein Glas, misst mit einem Schnapsglas peinlich genau 2cl Martini ab und benetzt damit die Eiswürfel, stellt es mir hin und verlangt 4 Euro von mir. Mit einem Dreisprachen-Mix aus rudimentärem Schulfranzösisch, Schulenglisch und Deutsch versuche ich ihr klar zu machen dass Martini ein Apperetiv ist und sowas immer mit 5cl ausgeschenkt wird, lass mir sogar die Karte geben die das unmissverständlich beweist. Jedoch versteht die Dame immer genau die Sprache nicht welche ich gerade spreche. Es hilft alles nichts. Ich kippe das mittlerweile auf 5cl geschmolzene Martiniwasser auf einen Schluck runter, setze mich vor den Fernseher, schaue irgendeinen Bruce Willis- Streifen auf italienisch mit französischem Untertitel und verbringe die restlichen 2 Stunden in genau dieser Erduldungsstarre.

• Um 13h betreten wir dann endlich französisch/korsischen Boden. Warme Luft, T-Shirt Wetter; beschämt setze ich schnell die Wollmütze ab die ich wegen des deutschen Klima's noch immer auf hatte.

• Nach weiteren zweieinhalb Stunden Fahrt in südliche Richtung sind wir endlich am Ziel. Residenz Ulmuccio.